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Archivgeschichte der Abteilung Westfalen

Die Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW wurde im Jahre 1829, vor gut 190 Jahren, als „Königliches Provinzialarchiv Münster“ gegründet. Es war für die gesamte preußische Provinz Westfalen zuständig. Hier wurden Archivalien der aufgelösten alten Territorien und der säkularisierten Klöster zusammengeführt, welche in den Jahren zuvor von den Preußen vor Zerstreuung und Verlust gerettet und in „Archivdepots“ an verschiedenen Stellen im Land gesammelt worden waren.

1867 wurde das Haus in „Königlich Preußisches Staatsarchiv Münster“ umbenannt. 1947 erfolgte im Zuge der Gründung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen abermals ein Namenswechsel des Hauses in „Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv Münster“. 1963 wechselten die Bestände des ehemaligen Regierungsbezirks Minden und seiner Rechtsnachfolger aus der Zeit nach 1816 in die Zuständigkeit des neuen NRW Staatsarchivs Detmold. Das Archiv in Münster betreut somit heute die Landesbehörden in den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster.

Im Januar 2004 wurde das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen gegründet. In ihm gingen die vorher selbständigen vier staatlichen Archive in NRW auf. Innerhalb des Landesarchivs firmierte das frühere Staatsarchiv für fünf Jahre als „Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Staatsarchiv Münster“, seit 2008 im Rahmen einer weiteren Umbenennung als „Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen“. Die Zuständigkeiten blieben jedoch gleich.

Brutalismus versus Neorenaissance

Zu den aus kunsthistorischer Sicht wertvollsten Bauten aus der Zeit des Kaiserreichs in Münster gehört der an der Ecke Fürstenbergstraße/Bohlweg gelegene Altbau des Staatsarchivs. Nachdem das Staatsarchiv seit 1829 in verschiedenen Gebäuden am Domplatz provisorisch untergebracht war, konnte es 1889 den im Stile der Neorenaissance errichteten Neubau am Bohlweg beziehen.

Dabei handelte es sich um den ersten nach dem sogenannten Magazinsystem konzipierten Archivzweckbau in Preußen, der aus Gründen des Brandschutzes den Magazinbereich und den Verwaltungstrakt strikt voneinander trennt. Das Gebäude des Münsteraner Staatsarchivs diente dann auch wegen seines bahnbrechenden Konzeptes für andere preußische Archivbauten als Vorbild.

Wegen des gestiegenen Raumbedarfs erfolgte 1938 eine Erweiterung des Magazintraktes. Im Krieg wurde das Verwaltungsgebäude an der Fürstenbergstraße zerstört, das Magazin überstand ihn jedoch unbeschadet. Platzmangel führte nach dem Krieg zur Auslagerung von Beständen in temporäre Ausweichmagazine.

Die 1952 ernsthaft begonnenen Planungen für die erforderlichen Neubaumaßnahmen zogen sich über Jahrzehnte hin. Erst 1972 konnte mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen werden, der schließlich 1975 eingeweiht wurde.

Der neue Gebäudeteil ist in grauem Beton gekleidet und im Stile des Brutalismus errichtet. Er bildet einerseits in seiner Rohheit und Schlichtheit einen augenfälligen Kontrapunkt zur dekorativen Fassade des alten Magazins, hebt diese aber auch gleichzeitig hervor, so dass sie einen hohen Wiedererkennungswert im Stadtbild Münsters genießt.

2001 und 2005 bezog das Archiv zusätzlich zwei ehemalige Kornspeicher in der Speicherstadt in Münster-Coerde. Dort werden Magazin- und Büroräume, aber kein Lesesaal vorgehalten.

Sachthematische Inventare

  • Bin kein Schriftsteller, sondern nur ein einfacher Sohn des Waldes. Inventar der Selbstzeugnisse in den Beständen des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen, im Auftrag des Landesarchivs hrsg. von Axel Koppetsch (Veröffentlichungen des Landesarchivs NRW 40) Düsseldorf 2011

Abschriften von Archivalien – Ego-Dokumente

Mit diesem Angebot möchte das Landesarchiv NRW Abt. Westfalen eine Plattform bieten, um vorhandene Abschriften von Archivalien zugänglich zu machen. Die Abschriften erheben nicht den Anspruch, Editionen zu sein, erleichtern aber den Zugang zu den oft schwer leserlichen Originalen. Die Verantwortung für die Wiedergabe der Texte liegt bei den Bearbeiterinnen und Bearbeitern.

  • LAV NRW W, V 105 Nachlass Ludwig Freiherr Vincke, Nr. 45: 9 Briefe von Vinckes Schwager Eberhard Christoph Ludwig von der Reck (1794-1815) und 39 Briefe seiner Frau Elisabeth geb. Vincke (1793-1826) an den Schwager bzw. Bruder Ludwig Vincke (Abschrift von Dr. Hertha Sagebiel, Münster)

Auswertungen

  • Chronik der Wasserwirtschaftsverwaltung 1859-1952. Von der meliorationstechnischen Planstelle beim Oberpräsidium in Münster zum Wasserwirtschaftsamt Münster, bearb. von Oberregierungs- und Baurat a. D. Meyer, 1995, bearbeitet und gedruckt von Dietrich Schedensack, Münster 1995

Quellenkunde